Erfahrungen mit einer Nasenscheidewand OP konnte ich schon früh an mir selber machen und eine damit verbundene gesundheitliche Odysee.
Nach jahrelangen Beschwerden, aufgrund eines Sportunfalls als 16-Jähriger – es war eine gebrochene Nase – häuften sich bei mir die Probleme. Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, weil ich schlicht weg auf der einen Seite gar keine Luft mehr bekam.
Bei kleinsten Schnupfenattacken war dann die Nase ganz zu und morgens gab es auch Halsschmerzen, weil ich immer durch den Mund atmen musste. Super! Und die Freundin fand es wegen der nächtlichen Ruhestörung auch nicht so toll….
Operation nach damals üblicher Methode
Erst als ich in den HNO Vorlesungen das Thema hörte, griff ich das Angebot unseres damaligen Professors auf und machte selber eine Nasen OP.
Das machte dann doch ein Assistent mit einer damals üblichen Methode. Als meine Freunde mich in der Klinik besuchten, erkannten sie mich erst einmal nicht.
Der Kopf war stark geschwollen, blau und grün und ich sah grauenvoll aus. Das Ziehen der Tamponade machte mir seinerzeit mehr Angst als die Nasen-OP selbst.
Bis ich dann wieder auf den Beinen war, dauerte dann auch noch ein paar Wochen und die Semesterferien waren im Eimer.
Gebracht hat der Eingriff auch nicht so viel, da vermutlich die medizinische Nachsorge erst später erfunden wurde (ironisch gemeint), die Scheidewand verbog sich wieder, was nicht das Ziel sein sollte.
Jahre später als HNO Arzt
Jahre später – ich war mittlerweile Facharzt für HNO – sowie nach etlichen selbst durchgeführten OPs und erneuten immer stärker werdenden Beschwerden habe ich mich entschlossen das ganze so anzugehen, wie ich das selber auch bei meinen Patienten mache.
Nach einer gründlichen Untersuchung und Abklärung evtl. Allergien wird ein Computertomogramm begutachtet, dass mir genau zeigt, wo das Problem anatomisch liegt und dann festgelegt ob und was genau operiert werden muss, um endlich wieder Luft zu bekommen. Gerne werden dabei auch die Muschel verkleinert und die Nebenhöhlen gesäubert.
So ein Eingriff kann dann sogar in örtlicher Betäubung ( Lokalanästhesie ) durchgeführt werden, wenn nicht zu viel zu machen ist.
Aber im Allgemeinen „schläft man ganz“ (Vollnarkose). Je nach Aufwand dauert das ganze 20 – 60 Minuten und zwar ohne Tamponade! Es sei denn man blutet mehr als sonst.
Deswegen Aspirin, Alkohol und andere Blut verdünnende Stoffe vermeiden. Wenn dann die Gerinnung ok ist und der Blutdruck nicht erhöht ist, bleibt der Eingriff sicher ohne Probleme.
Nur bei den Problemkandidaten legt man sicherheitshalber eine Tamponade für eine Nacht, damit es nicht zu einer starken Nachblutung kommt.
Schnäuzen, Heben und Pressen,Sonnenbad, Alkoholkonsum und Sport sollten die nächsten 2 – 3 Wochen unterbleiben , damit man so schnell wie möglich ausheilt.
Bei mir hatte ich einem guten Kollegen, sodass ich nach dem ambulanten Eingriff sogar am nächsten Tag meinen Praxisumbau beaufsichtigen konnte.
Da staunten einige, aber das geht heutzutage auch gut. Minimal invasive Technik mit modernsten Hilfsmitteln machen es möglich.
Fazit
Die Risiken und auch die Nebenwirkungen bei der Nasenscheidewand Korrektur sind beherrschbar und bei Anwendung von modernen Techniken erhält der Patient eine wirkliche Verbesserung.