Der Nasenhöcker – Ist seine Abrtragung medizinisch notwendig oder kosmetisch erwünscht?

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Die Abtragung eines Nasenhöckers kann sowohl eine medizinische als auch eine kosmetische Operation sein – die Einordnung hängt von den zugrunde liegenden Ursachen und den Beschwerden der Patientin oder des Patienten ab.

1. Medizinische Gründe für die Abtragung eines Nasenhöckers

Ein Nasenhöcker wird medizinisch entfernt, wenn er mit funktionellen oder gesundheitlichen Problemen verbunden ist. Solche Fälle umfassen:

a) Atemprobleme durch anatomische Fehlbildungen
•    Ein Nasenhöcker kann durch eine Fehlstellung des Nasengerüsts oder eine Deviation der Nasenscheidewand (Septum) entstehen.
•    Diese Fehlstellungen können den Luftstrom behindern und zu Atemproblemen führen. Eine Korrektur des Nasenhöckers ist dann Teil einer funktionellen Rhinoplastik, die sowohl die äußere Form als auch die innere Struktur der Nase behandelt.

b) Folgen von Verletzungen oder Traumata
•    Ein Nasenhöcker kann durch einen Unfall oder eine Fraktur der Nase entstehen. Wenn der Höcker die Funktionalität der Nase beeinträchtigt (z. B. durch Verengung der Nasengänge), wird die Korrektur als medizinisch notwendig betrachtet.
•    Auch Schmerzen oder Druckempfindlichkeit, die durch die Deformation verursacht werden, können eine medizinische Begründung liefern.

c) Wiederholte Infektionen oder Beschwerden
•    In seltenen Fällen kann ein Nasenhöcker durch Veränderungen im Knochen oder Knorpelgewebe entstehen, die wiederholte Entzündungen, Reizungen oder andere Beschwerden verursachen.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Bei einer medizinischen Indikation, insbesondere wenn Atemprobleme oder andere funktionelle Einschränkungen vorliegen, können die Kosten für die Korrektur ganz oder teilweise von der Krankenkasse übernommen werden. Voraussetzung ist eine klare Dokumentation durch einen HNO-Arzt oder plastischen Chirurgen, z. B. durch Tests zur Überprüfung der Nasenatmung.

2. Kosmetische Gründe für die Abtragung eines Nasenhöckers

Die Abtragung eines Nasenhöckers ist eine der häufigsten ästhetischen Nasenkorrekturen. Wenn der Eingriff ausschließlich dazu dient, das äußere Erscheinungsbild der Nase zu verbessern, handelt es sich um einen kosmetischen Eingriff. Typische Motive sind:

a) Ästhetische Unzufriedenheit
•    Viele Menschen empfinden einen Nasenhöcker als unharmonisch oder störend, insbesondere im Profil. Eine Korrektur wird gewünscht, um die Nase gerade und proportional zum Gesicht wirken zu lassen.

b) Selbstbewusstsein und Lebensqualität
•    Ein prominenter Nasenhöcker kann das Selbstbewusstsein beeinträchtigen, insbesondere wenn Betroffene ihren äußeren Eindruck als unvorteilhaft empfinden.
•    Der Wunsch nach einer harmonischeren Nasenform wird häufig geäußert, ohne dass funktionale Probleme vorliegen.

Kostenregelung bei kosmetischen Eingriffen

Kosmetische Operationen werden grundsätzlich nicht von der Krankenkasse übernommen. Die Kosten müssen in diesem Fall privat getragen werden.

3. Kombination aus medizinischer und kosmetischer Indikation

In der Praxis gibt es häufig Fälle, in denen eine Abtragung des Nasenhöckers sowohl medizinische als auch kosmetische Aspekte umfasst:
•    Wenn der Höcker mit einer beeinträchtigten Nasenatmung verbunden ist, kann der Eingriff medizinisch notwendig sein, während gleichzeitig die äußere Form der Nase harmonisiert wird.
•    Solche kombinierten Operationen werden als „funktionell-ästhetische Rhinoplastik“ bezeichnet.

4. Der Ablauf der Operation

Die Abtragung eines Nasenhöckers erfolgt in der Regel durch eine Rhinoplastik, die sowohl offen (mit einem kleinen Schnitt am Nasensteg) als auch geschlossen (über Schnitte im Naseninneren) durchgeführt werden kann. Der Chirurg entfernt den Höcker durch:
1.    Knorpelabtragung: Wenn der Höcker hauptsächlich aus Knorpel besteht.
2.    Knochenabtragung: Wenn der Höcker aus Knochen besteht oder eine Kombination aus Knochen und Knorpel vorliegt.

Bei funktionellen Problemen wird die Nasenscheidewand oder der innere Nasenraum gleichzeitig korrigiert, um die Atmung zu verbessern.

5. Fazit
•    Medizinischer Eingriff: Liegt vor, wenn der Nasenhöcker funktionale Einschränkungen wie Atemprobleme oder Schmerzen verursacht.
•    Kosmetischer Eingriff: Wenn die Operation ausschließlich ästhetischen Zwecken dient, um das äußere Erscheinungsbild der Nase zu verändern.
•    Kombinierter Eingriff: Häufig kommt es zu einer Überschneidung beider Aspekte, insbesondere bei der funktionell-ästhetischen Rhinoplastik.

Die Entscheidung, ob der Eingriff medizinisch oder kosmetisch ist, sollte nach einer genauen Untersuchung durch einen Facharzt getroffen werden.